© Meckel
Armes Ding
variabel, mindestens 4 Darsteller:innen
Eine Frau betritt den gerade eröffneten Neubau einer Moschee und sprengt sich in die Luft. Ihr Selbstmordattentat erscheint ihr als vorbeugende Maßnahme gegen die terroristische Gewalt vermeintlich radikaler Muslime. Eine andere Frau heiratet einen Mann, der beim Rettungseinsatz nach einem Bombenanschlag grausam verstümmelt wurde. In Zeitungsinterviews und Talkshows beteuern die zwei die Unbedingtheit ihrer Liebe – so groß der Druck auch ist, der auf ihnen lastet, da die zeitaufwendige Pflege selbstverständlich Kraft und Geld kostet. Das Problem der Ökonomie hat eine dritte Frau klar für sich gelöst: Sie betreibt einen Service, bei dem Menschen andere dafür bezahlen, dass sie sich von ihnen quälen lassen. Das Ganze habe eine kathartische Wirkung und mache die Welt zu einem besseren Ort, erklärt die Frau.
Unter den Überschriften "Glaube", "Liebe", "Arbeit" verhandelt John Birke in drei Szenarien drei verschiedene Arten von Opferbereitschaft, die aufeinander verweisen und sich zu einem perfiden Gesellschaftsporträt verdichten.
30.11.2008 Münchner Kammerspiele (Regie: Felicitas Brucker)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.