Alpsegen
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Alpsegen

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Besetzung

variabel, mindestens 4 Darsteller:innen

An Tagen schweren Wetters, wenn in München nicht nur die warme Luft aus dem Gebirge herabweht, sondern auch Geister und Seelen vom Fuß des Berges in die Stadt drängen, geschehen merkwürdige Dinge. Der fahle Gimpel oder die Mondhelle, die Weiz und die grauen Hirten gaukeln den von Kopfweh geplagten Städtern ihre uralten Geschichten vor und verbreiten den drückenden Alb, der für jeden Menschen eine andere Gestalt annimmt und eigentlich doch ganz harmlos ist. Hat die alte Wirtin das Gelichter herbeigelockt mit ihren leeren Gedecken, die sie für den Herrn Jesus und ihren verstorbenen Ehemann auf den Tisch stellt? Nachdem der Familienvater ihr seltsames Treiben beobachtet hat, flieht er zurück in die Anonymität des Hotelzimmers. Dorthin ist er mit dem schwulen Italiener durchgebrannt, doch beim verbotenen Stelldichein in der Großstadt bekommt er kalte Füße. Währenddessen lässt sich sein Sohn Max, von der Mutter auf die Suche nach dem Abtrünnigen geschickt, von den Verlockungen der traumartigen Stadt vom Weg abbringen. Sein Vater wird am Ende in die Sicherheit seines Dorfes zurückkehren, nicht Manns genug für den verwegenen amourösen Fehltritt. Doch Max macht den Schritt hinüber in eine andere Welt und nimmt Platz am gedeckten Tisch der Wirtin.

Alpsegen ist eine Feier der Gegensätze: Urbane Gegenwart trifft auf ländliches Leben, mythischer Erzählfluss auf nüchterne Realitätserkundung. Das Vergangene ist nicht vergangen, und die toten Seelen sind höchst lebendig. Das magische Denken rückt der Wirklichkeit zu Leibe, auf dass sie sich zeige.

Uraufführung
April 2011 Münchner Kammerspiele (Regie: Sebastian Nübling)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.

Buch Cover

Feridun ZaimogluGünter Senkel

Alpsegen