Uraufgeführt: «Ein wenig Licht. Und diese Ruhe.» von Sibylle Berg

Am 26. September 2025 war die Uraufführung von Sibylle Bergs Monolog «Ein wenig Licht. Und diese Ruhe.» am Schauspiel Hannover (Regie: Lena Brasch; Darstellerin: Katja Riemann).

Szenenfoto mit Katja Riemann (c) Jörg Brüggemann
© Jörg Brüggemann

Der Gott des Wohlstands hat sich zurückgezogen und die Ohnmacht über die Welt geschickt. 
Frei ist nur der Verstand. Schmerzhaft, wenn man das zu spät erfährt.

Sibylle Berg«Ein wenig Licht. Und diese Ruhe.» 

«Die Aktualität von Sibylle Bergs Monolog scheint täglich deutlicher … Täglich gibt es Meldungen über den Einsatz von Kampfjets, Hacker- und Drohnenangriffe … Waffenhersteller machen derweil Rekordumsätze … Und es wird über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Da setzt Berg an. Auf Wehrpflicht folge Mobilmachung folge Krieg. So denkt Berg die angespannte Situation bis zur Eskalation. Aber eben satirisch. Und so bekämpfen sich in ihrem Stück nicht irgendwelche Großmächte, sondern die Steueroasen Liechtenstein und Luxemburg … Der Abend ist ein Anreden gegen die eigene Angst, Einsamkeit, Ohnmacht … Ein schwarzmalerischer Assoziationsstrom ohne Handlung, aber voller erfrischender Hasssätze gegen Kapitalismus, Triggerwarnungen, politisches PR- und privates Selbstverwirklichungsgeschwätz, gegen asoziale Medien, den Tod … vor allem aber gegen die Folgen wachsender Militarisierung … Lautstarker Uraufführungsjubel folgt auf die untergangsselige, aber flott servierte Gedankenspielerei.» (Die deutsche Bühne)

«Der Text ist so etwas wie Near-Future-Gegenwartsarchäologie, die versucht, uns etwas, das vielleicht passieren könnte, als Ausgrabung aus unserer Gegenwart zu erzählen … Dabei versprüht der Text einiges an Wut, an Sarkasmus und Ironie, hetzt von Witz zu Ernst, von Andeutung zu Andeutung … Zumindest – die langen Standing Ovations am Ende zeigen es – ist für alle etwas dabei. Und das Wesentliche bleibt, wo es ist: Unter der Oberfläche des Berg'schen Permafrostbodens.» (Nachtkritik)

«Es ist nicht einfach, vom Krieg zu erzählen. Es ist nicht einfach, den Krieg auf die Bühne zu bringen. Aber es ist wichtig. Gerade jetzt. Am Ende verlöscht das Licht, und begeisterter Applaus setzt ein. Der dauert lange, lange an.» (Hannoversche Allgemeine Zeitung)

Im Dezember 2025 ist die Premiere von Ein wenig Licht. Und diese Ruhe. am Berliner Ensemble (Regie: Dennis Nolden, Darsteller: Peter Moltzen).

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