© Marcin Szczygielski/wikimedia, CC BY-SA 4.0
Wir kommen gut klar mit uns
(Miêdzy nami dobrze jest)
Deutsch von Olaf Kühl
6D / 2H
„Marsch, in dein fehlendes Zimmer“, bekommt das kleine Metall-Mädchen streng zu hören, wenn es mal wieder Worte aus dem Internet benutzt, die es nicht versteht. Das Zimmer ist bei weitem nicht das Einzige, was in der winzigen Dreigenerationenwohnung fehlt: Die Großmutter trauert noch immer der Vorkriegszeit hinterher, und Mutter Halina staunt in der Zeitschrift Nicht für Sie über die Dinge, die sie nicht hätte kaufen können, Reisen, die sie nie machen wird. Abrupter Schwenk auf die Glamourwelt des Kunstbetriebs, wo ein koksender Autor sozialkitschtriefende Drehbücher schreibt, sich jeder nach internationaler Anerkennung sehnt und man polnisch am liebsten bloß von den Sprachkassetten der Putzfrau gelernt haben will. Derangierte Plattenbaubewohner, digital perfektionierte Medienmenschen und neurotische Fashion-Victims fügen sich zu einem Polen-Bild als „Zustand eines real existierenden Absurdismus“ (Berliner Zeitung), in dem, das immerhin ist sicher, keiner gut mit sich klar kommt.
25.03.2009 als Koproduktion des TR Warszawa und der Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin (Regie: Grzegorz Jarzyna)
Deutschsprachige Erstaufführung
10.04.2010 Bayerisches Staatstheater München (Regie: Tina Lanik)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.