
© Katja von Düffel
Teiresia:s
Wissen ist Ohnmacht
Neu U/DSE freiMitarbeit: Gregor Schreiner
variabel
Teiresias – eine der zentralen Gestalten der griechischen Mythologie und doch immer am Rand – ist anfangs ein Mann, verwandelt sich später zur Frau, heiratet, gebiert Kinder, wird wieder zum Mann, der dann sein Augenlicht verliert und als Blinder mehr sieht, als ihm lieb ist. Wie es zu alldem kam, erzählt er kurz vor seinem Tod in einem halluzinativen Monolog, der noch einmal viele Geister seiner Vergangenheit wachruft: von der folgenreichen Begegnung mit Zeus und Hera im Olymp über Ödipus, Kreon, Iokaste und Antigone bis hin zu Odysseus, der Teiresias besucht, als dieser bereits in der Unterwelt auf sein Ende wartet.
Mit Teiresia:s setzt John von Düffel die Reihe seiner viel gespielten Bearbeitungen der Dramen von Aischylos, Euripides und Sophokles fort, erfindet diesmal aber eine alte Geschichte komplett neu. Das fluide Changieren zwischen den Geschlechtern, zwischen tiefster Dunkelheit und gleißender Hellsicht, zwischen Macht und Ohnmacht verdichtet sich zu einem Text der dauerhaften Transition, in dem auch der Blick auf unsere Welt unablässig wechselt.
U: frei
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.