Superman ist tot

Superman ist tot

Junges Theater
English
Besetzung

1D / 1H

Altersempfehlung

15+

Luisa steht auf das DC Universe, Karl liebt Marvel. Jeder Comic-Fan weiß, was das bedeutet: Lebenslange Feindschaft, gegensätzliche Weltanschauungen, wechselseitige Verachtung. Erstaunlich, dass die beiden bei der Frage «Zu dir oder zu mir?» sehr schnell einig werden. Das ist der Beginn einer Liebesgeschichte, die neben tiefer Zuneigung leider auch durch einen anderen Umstand begünstigt wird: Als Apothekerin kommt Luisa problemlos an die Stoffe, die Karl exzessiv einwirft. Und aus Liebe zu ihm wird sie selbst zum Junkie. Wenn die beiden „drauf“ sind, fühlen sie sich unverwundbar, stärker als Superman. Dass das nicht gesund ist, wird beiden schnell klar. Die Monologe, die sie vor ihrer Selbsthilfegruppe halten und die das Stück durchziehen, sind trotzdem nicht der Schlusspunkt ihrer Geschichte, sondern entpuppen sich als Rückblenden. Die beiden stehen einfach zu sehr darauf, sich im Rausch in ihre Comichelden zu verwandeln, als dass sie von den Drogen lassen könnten.

Die Superman-Droge Tilidin gibt es tatsächlich. Das Medikament besitzt euphorisierende Wirkung, macht schmerzunempfindlich und ist bei Jugendlichen beliebt, die sich damit z. B. für Schlägereien aufputschen. Holger Schober hat ein Stück geschrieben, das die Drogenprobleme der Jugendlichen nicht didaktisch ausstellt, sondern zunächst einfach dem verführerischen Sog des Allmachtsgefühls folgt. Dass der Nahkampf mit einem Linienbus lebensgefährlich enden muss, macht er trotzdem schmerzhaft deutlich.

Uraufführung
11.11.2010 Theater Heilbronn (Regie: Dominik Günther)

Polnisch

Die Aufführungsrechte für Amateurtheater können ggf. auf Anfrage erteilt werden. Über die Merkliste können Sie ein Ansichtsexemplar bestellen.