Richard III.

Die großen Schlachten sind geschlagen, das Blutvergießen ist vorbei, der Krieg in der Familie kann beginnen. Radikal verengt auf das Geschehen im Palast, im Tonfall lakonisch und gnadenlos direkt sowie durchzogen von grimmigem Humor, zeigt Michel Decar einen Richard, der brutal Rache nimmt an einer ihrerseits egoistischen, verlogenen Gesellschaft. Ohne Skrupel lässt er seine Brüder töten, seine Mutter, seine Frau, nur um zu merken, dass ihm nichts davon wahre Befriedigung verschafft, sein Machthunger ungestillt bleibt und es kein Mittel gibt, das ihn von der quälenden Hohlheit der Welt und der seltsamen Leere in ihm befreit.

«Die vielen Rollen des Originals hat Decar auf sieben reduziert. Dabei stehen die Kernfamilie und ihr Auseinanderbrechen im Zentrum.» (NDR)
«Das Grauen wird hier zwischen Unterwürfigkeit, Berechnung, Geld-Geilheit, Abgestumpftheit und letzten Spuren von Gewissen grandios komisch.» (Die deutsche Bühne)