© Joseph Strauch
Nach uns das All oder Das innere Team kennt keine Pause
variabel
Im Netz und auf der Straße protestiert die Mehrheit gegen die Zumutungen der Demokratie, hetzt immer lauter gegen Fremde, Schwule, Tofuschnitzel. Für die anderen bleibt nur die Flucht zum Mars, wo das Experiment einer freien, friedlichen und gleichberechtigten Gesellschaft noch einmal neu gestartet werden soll. Einen Platz in der bereitstehenden Rakete bekommen aber lediglich Zweierteams aus Mann und Frau, der Fortpflanzung geschuldet – eine hohe Hürde, denn was könnte schwerer sein als eine funktionierende Beziehung?
Nach der überstandenen Jugend in Und jetzt: die Welt! oder Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen und den Herausforderungen der Mutterschaft in Und dann kam Mirna folgt für Sibylle Bergs vier Frauen, inzwischen über 30, nun die Mission «Liebe». Unter Zeitdruck müssen sie den passenden Partner für sich casten, um einer Welt entfliehen zu können, die zunehmend verroht und nationalistische Parolen brüllt. Doch wie tief soll man die eigenen Ansprüche schrauben? Wie sehr entspricht man selbst dem eigenen Ideal? Hat man sich nicht viel zu lange viel zu bequem in diversen Nischen eingerichtet und dabei das große Ganze aus dem Blick verloren? Und wie vereinbar sind privates Glück und politischer Widerstand? Nach uns das All zeigt eine Generation, die genderübergreifend komplett ratlos ist und für die es immer weniger richtige Alternativen im falschen Leben gibt.
15.09.2017 Maxim Gorki Theater, Berlin (Regie: Sebastian Nübling)
Weitere Erstaufführungen
Polnische Erstaufführung: 16.11.18, Teatr Dramatyczny in Wałbrzych (Übersetzung: Iwona Nowacka, Regie: Paweł Świątek)
Chinesisch
Polnisch
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.
Sibylle Berg
Nach uns das All oder Das innere Team kennt keine Pause