© Thomas Leidig
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Mir sagt ja keiner was
U/DSE frei3D / 2H
Nichts an diesem Tag läuft so, wie Marion und Wolfgang Plötzmann es sich vorgestellt haben. Bei einem harmonischen Familientreffen wollten sie ihren Kindern eröffnen, dass sie ihr Haus im Grünen verkaufen werden, um in eine Seniorenresidenz zu ziehen. Aber nicht nur, dass Sohn Tobias seine leicht proletarische Freundin Melanie mit anschleppt – die ist auch noch schwanger. Tobias‘ lang ersehnte Stelle als Auslandskorrespondent in Israel ist damit gestorben. Tochter Claudia hingegen hat sich von ihrem langjährigen Freund getrennt, um sich – allein – ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Während Wolfgang die Lebensuntüchtigkeit seiner Kinder nicht fassen kann und Marions Umzugspläne bei der Aussicht auf zwei Enkelkinder ins Schwanken geraten, tun sich auch zwischen den Jüngeren tiefe Gräben auf: Melanie sieht das Haus als idealen Ort für ihr Baby, Tobias würde sich eher lebendig begraben lassen, als aufs Land zu ziehen. Claudia hat zwar kein Interesse daran, wieder ins Elternhaus einzuziehen – aber Melanie gönnt sie es deswegen noch lange nicht. Vollauf beschäftigt mit einem Familienstreit, bei dem neben einem fast unangetasteten New York Cheesecake auch eine Beziehung und ein sehr teures Sofa ruiniert werden, bemerkt Familie Plötzmann nicht, dass sie Melanie gehörig unterschätzt hat.
Psychologisch genau, ziemlich boshaft und mit sehr viel Humor lassen Susanne Lütje und Anne X. Weber die bürgerlich-heile Welt ihrer Figuren kollabieren – fast ohne, dass es denen auffällt.
Urauführung: frei
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung