Lalla Salma

Lalla Salma, Ex-Ehefrau des marokkanischen Königs Mohammed VI. und IT-Expertin, wollte ein europäisch-afrikanisches Netzwerk schaffen, um patriarchale Strukturen aufzubrechen. Doch seit einiger Zeit fehlt von Lalla Salma jede Spur. Wurde sie entführt? Hält sie sich bewusst versteckt und arbeitet im Geheimen weiter? Auf jeden Fall wäre ihre Initiative dringend nötig, denn gerade jetzt, nach dem Tod von Königin Elisabeth II., der auch das Ende einer Ära ist, böte sich die Chance für einen fundamentalen Wandel. Während die Uhr tickt, weil Elisabeths Staatsbegräbnis naht und danach womöglich alles beim Alten bleibt, versuchen die spanischen Königinnen Letizia und Sofia sowie die Herzoginnen Kate und Meghan, plötzlich auf sich allein gestellt, andere weibliche Royals zu mobilisieren und Lalla Salmas Pläne zu verwirklichen. Dabei landen sie unweigerlich bei grundsätzlichen Fragen, besonders der, was Frausein überhaupt bedeutet. Wie sehr haben sie selbst zur Festigung tradierter Bilder beigetragen, sich auf ihre Funktion im System, auf Klischees, ihre Kleidung, ihren Körper reduzieren lassen? Und was können Majestäten (m/w/d) letztlich noch bewirken in einer Welt, die längst von Tech-Oligarchen regiert wird und gegen die vielleicht nur noch eine ganz eigene Cyberoffensive hilft?

Lalla Salma ist ein doppelbödiges Spiel im Spiel, in dem Letizia, Sofia, Kate und Meghan ihrerseits nur Rollen sind, aus denen die vier Darstellerinnen, begleitet von einer Regisseurin, immer wieder aussteigen und sich mit heutigen Formen des Feminismus, weiblicher Solidarität und der drohenden Wiederkehr «männlicher Energie und Aggression» auseinandersetzen.