© Adi Segal
Gott wartet an der Haltestelle
Aus dem Hebräischen von Matthias Naumann
8 Darsteller:innen
Zwei junge Frauen stehen einander an einem Grenzposten gegenüber: die israelische Soldatin Yael und die palästinensische Krankenschwester Amal. Yael lässt Amal passieren. Wenig später reißt ein Selbstmordanschlag in einem Restaurant in Israel 30 Menschen in den Tod. Wer trägt die Schuld? Yael, die Amal die Grenze überqueren ließ? Der Taxifahrer, der Amal ins Restaurant brachte? Die israelische Besatzungspolitik, die den Tod von Amals Vater mitverantwortete? Der Machismo in der israelischen Armee, der Yael unter Druck setzte? Die Lebensbedingungen Amals in einem palästinensischen Flüchtlingslager?
Acht Schauspieler:innen versuchen, die Splitter von Leben und Tod, die eine Selbstmordattentäterin hinterlassen hat, wieder zusammenzufügen. Dennoch zerfällt das kaleidoskopische Bild beim Betrachten – im Augenblick der Explosion. Maya Arad Yasur erzählt von einer Welt, in der die Grenze zwischen Opfer und Täter fließend geworden ist angesichts eines scheinbar endlosen Kreislaufs von Gewalt und Rache.
13.11.2014 Habima Theater, Tel Aviv (Regie: Shay Pitowsky)
Deutschsprachige Erstaufführung
10.10.2015 Volkstheater Wien (Regie: Hannan Ishay)
Stück-Abdruck in Theater der Zeit 01/2016
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.