
© Claudia Müller
Endsieg
Neuvariabel
Er ist wieder da: Radikal und mutig, mit der Macht der Intelligenz, demontiert Elfriede Jelinek in Endsieg, wie schon in Am Königsweg, die populistische Rhetorik des «neuen alten Königs». Aber noch stärker als in ihrem früheren Stück kreist ihre Aufmerksamkeit um das «Volk», die vielen Anhänger:innen, die einen vorbestraften Anführer, der keinerlei Versuche unternimmt, seine menschen- und demokratieverachtenden Absichten zu verbergen, gerade deswegen lieben und bewundern. Mit finsterem Spott zeigt Jelinek die geradezu kultische Verehrung des «Königs» als göttlich auserwählten Erlöser und konterkariert mit einem von ihr selbst so genannten «Gedicht» das tobend lärmende Wutgeheul der Trumpisten.
«Textgewaltig … Elfriede Jelineks Stück versucht die Mechanismen hinter Donald Trumps Machtgefüge offenzulegen. Sie entlarvt die radikalen Netzwerke, die hinter ihm stehen: junge Männer, die schon selbst nach der Macht schielen …So relevant, so politisch aktuell ist Theater selten.» (3sat Kulturzeit)
«Endsieg zählt zu den besten Texten Jelineks … eine von Ironie und Wortspielen getragene gedankliche Momentaufnahme … Es geht nun um das Volk, das Trump gewählt und zu seinem ‹Erlöser› gekrönt hat … Man möchte so gerne darüber lachen, wenn es alles nicht so entsetzlich wäre. Denn natürlich stehen über allem die angekündigten Bedrohungen gegen die Errungenschaften des Liberalismus und der Demokratie.» (Hamburger Abendblatt)
Uraufführung
06.12.2024 Deutsches Schauspielhaus Hamburg (Regie: Falk Richter)
Englisch
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.