© Dagmar Morath
Der letzte Bürger
variabel
Als sich die Familie am Sterbebett des Patriarchen Leo Clarenbach versammelt, ist ihre heile Welt längst zerstört. 1990, bald nach dem Mauerfall, wurde bekannt, dass Leo in der alten Bundesrepublik für die DDR spioniert hatte – ein nationaler Skandal und ein Schock für seine Frau und die drei Kinder. Jetzt, im November 2016, soll Leo kurz vor seinem Tod endlich sagen, was ihn zu diesem Verrat getrieben hat. Dabei droht im Hintergrund ein ganz anderes «Ende der Geschichte»: In den USA gewinnt Donald Trump die Präsidentschaftswahlen, und plötzlich stehen linke wie rechte Überzeugungen radikaler auf dem Prüfstand als je zuvor und mit ihnen sämtliche bürgerlichen Ideale – Ideale, die Leo immerhin noch hatte …
«Verhandelt wird nicht weniger als die Konstruktion der Wahrheit … Thomas Melle zeichnet seine Figuren als schräge, biographisch beschädigte Gestalten. Aber so, dass man jede von ihnen verstehen kann und will … Im munteren Reigen aus selbstgerechten Interpretationen und Vorwürfen bekommt jeder seinen großen Moment der Abrechnung. Der letzte Bürger spielt mit einem klassischen Element des Familiendramas. – dem Zerbrechen der Kinder an den Verfehlungen der Eltern. Nur dass dieser Mechanismus hier von der Enkelgeneration wunderbar süffisant enttarnt wird.» (Süddeutsche Zeitung)
25.01.2018 Theater Bonn (Regie: Alice Buddeberg)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung