© Anna Stöcher
Auschwitz, meine Liebe
Junges Theater1H
12+
An einem Tag, der vielleicht sein Geburtstag ist, beginnt Salomon, seine Geschichte zu erzählen. Wie alt er ist, kann er nicht sagen, für ihn begann sein Leben im KZ Auschwitz. Dort wächst er auf, wird zu Hilfsarbeiten herangezogen, als Kurier durch das Lager geschickt und streut im Winter die Wege mit der Asche aus den Gaskammern, in denen er sich zuvor aufwärmen durfte. Und er überlebt. Salomon geht nach Israel, findet in der Musik einen neuen Sinn und bekommt schließlich, ausgerechnet in seiner deutschen Heimat, die er nie wieder betreten wollte, eine feste Anstellung an der Oper. Er bleibt, heiratet, bekommt Kinder. Doch erst Jahre später, auf Drängen seiner Enkelin, kann er in Worte fassen, was er in frühester Kindheit gesehen und erlebt hat.
Holger Schober lässt einen Mann sprechen, der mit dem Glück des Überlebens ringt, mit der Last, nichts aus dieser Zeit vergessen zu können. Ist es möglich, Versöhnung zu finden mit dem Land, mit den Menschen, die zu den grauenhaften Taten der Schoah fähig waren? Kann man es schaffen, ein Leben ohne Hass zu führen, die Wut nicht übermächtig werden zu lassen, sondern tief überzeugt an die Liebe und das Gute im Menschen zu glauben?
«Am Ende nimmt das Stück eine überraschende Wendung und gibt damit nicht nur den Überlebenden eine Stimme, sondern auch denjenigen, die nie die Chance hatten, alt zu werden.» (Bruchsaler Rundschau)
19.01.2018 Badische Landesbühne Bruchsal (Regie: Joerg Bitterich)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.