
© Lev Gonopolskiy
Angst und Schrecken in Mykene
Neuvariabel, mind. 7 Darsteller:innen
«Warum aber liebt der Mensch seinen Untergang, warum ist das so, warum verdammt noch mal ist das so»
Einst gaben sich in Mykene – Schauplatz großer Tragödien, aber auch Hort der Hoffnung – die Superstars der Antike die Klinke in die Hand: Hier tagten die Gründungsväter, krönten Ex-Könige ihre Nachfolger, erschlugen Frauen ihre Männer und Männer ihre Frauen, Kinder die Eltern und Brüder sich gegenseitig. Götter zürnten, Flüche wurden gesprochen, Kriege ausgerufen und Frieden geschlossen. Hier wurde der Vorsehung gefolgt und widersprochen, wurden Regeln des Zusammenlebens neu verhandelt, um demokratische Werte gerungen und am Ende doch wieder gemordet. Wie lange kann das noch gut gehen, wie lange hält die Menschheit das aus?
Felix Krakau fügt in Angst und Schrecken in Mykene die Versatzstücke antiker Mythologie in rasanter Abfolge zusammen zu einer zeit- und weltumspannenden Erzählung von Schicksal und Zufall, Macht und Ohnmacht, Niedergang und Neubeginn, dem ewigen Lauf der Dinge – und führt damit geradewegs hinein in unsere unmittelbare Gegenwart und ihre Zerwürfnisse. Und selbst die Stadt Mykene, die nun wirklich schon viel gesehen hat, findet angesichts ihres nahenden Zerfalls keine Antwort darauf, was genau den Menschen seit jeher am Kreislauf der Gewalt fasziniert, warum er stets seinen eigenen Untergang in Kauf nimmt, und warum er, beim Orakel von Delphi!, partout nichts lernen will aus der Geschichte.
«Ein von all den Kämpfen und Bedrohungen der Gegenwart geprägtes Nachdenken über das Wesen des Menschen und seine Lust am Untergang … Eine kompakte Tour d’Horizont durch die Welt der Mythen, die heutige Sprache und antiken Ton mit schöner Selbstverständlichkeit und Lakonie verbindet.» (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Uraufführung
19.09.2025 Schauspiel Essen (Regie: Felix Krakau)
Auftragswerk für das Schauspiel Essen
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.
