an grenzen

an grenzen

ein monolog für beliebig viele stimmen

English
Besetzung

beliebig viele Darsteller:innen

Am Beginn steht eine Begegnung. Der Moment, in dem es möglich sein könnte, einander wahrzunehmen, vielleicht zu vertrauen. Zwei Körper, dicht voreinander. «schau hin du kennst meine hände auf jeden fall sie gibt es millionenfach in deutschland sie haben eine lange reise hinter sich bevor sie hierher kamen und hier geht ihre reise immer weiter sie sind die angeworbenen hände die angemieteten hände und mit ihnen die angemieteten körper.» Özlem Özgül Dündars Text schlägt einen Bogen von den in den 1950er und 1960er Jahren nach Deutschland geholten Menschen, die das Land wieder aufbauen helfen sollten, von ihrer knochenbrecherischen Arbeit an Fließbändern und auf Baustellen, hin zu den Grenzen und der Gewalt, die weiter bestehen, zu Rassismus, Ausgrenzung, Mord. In einer geduldig insistierenden, hartnäckig suchenden Sprache folgt der Text der Materialität der geschundenen Körper, die ihre Geschichte an ihre Kinder weitergeben, der tausendfach am Fließband bearbeiteten Metalle, hin zu den Wunden, die den Körpern geschlagen werden, den Waffen, die sie töten. an grenzen nennt die Opfer bei ihren Namen, Opfer rechter Gewalt jedes Alters und jeder Herkunft, getötet durch Schläge, Kugeln, Feuer. Der Text holt sie kurz hervor aus der Anonymität, gibt ihnen einen Namen und ein Gesicht und ist dennoch geprägt nicht von Wut, sondern von einer fast zärtlichen Sehnsucht danach, wahrzunehmen und wahrgenommen zu werden, Grenzen zu überwinden und eine echte Begegnung zu ermöglichen.

Uraufführung
frei

Präsentiert bei den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin 2023

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.

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