Tor in Hannover: Tuğsal Moğuls «Unsere Elf» uraufgeführt

Am 08. Mai 2024 war am Schauspiel Hannover die umjubelte Uraufführung von Tuğsal Moğuls und Maren Zimmermanns Rechercheprojekt «Unsere Elf – Eine etwas andere Nationalhymne» (Regie: Tuğsal Moğul).

Szenenfoto UNSERE ELF
© Katrin Ribbe

«Kein Zweifel, Tuğsal Moğul und Maren Zimmermann mögen das, womit sie sich hier beschäftigen, und auch die Erkenntnis, dass Sexismus, Chauvinismus und Entertainment-Ökonomie den Fußball tief durchziehen, kann diese Sympathie letztlich nicht beeinträchtigen. Ja, im Fußball geht es um viel Geld, ja, die Zitate über Frauenfußball dokumentieren ein problematisches Geschlechterverständnis, ja, die Beschreibung der tragischen Figur Mesut Özil, die vom Musterbeispiel für Integration zum türkischen Nationalisten mutierte, beweist, wie kaputt diese Szene einen machen kann … Und doch stehen Moğul und Zimmermann dem Fußball voller Zuneigung gegenüber. In diesem Widerspruch scheint eine Spannung auf, die Unsere Elf zu einem Abend macht, der mehr kann als nur einen Einblick in die Fußballkultur geben. Weil es hier um eine echte Frage geht, die Moğul und Zimmerman zwar stellen aber nicht beantworten: Kann man lieben, obwohl alles gegen diese Liebe spricht? Dass Unsere Elf dabei auch noch theaterästhetisch einiges hergibt, ist ein weiterer Pluspunkt.» (Nachtkritik)

«Unsere Elf bringt Euphorie, Zweifel und Reflexionen rund um den Fußball überzeugend auf die Bühne … (Der Abend) bekennt sich vollumfänglich zu dem Glück, Fußball zu schauen und zu spielen, und erzählt mit dieser weit verbreiteten Freude am großen sportlichen Drama von dem gesellschaftlichen Wandel in Deutschland …, während nationalistische Erzählungen und tödliche Feindschaften wieder die Weltlage dominieren.» (Süddeutsche Zeitung)
 
«Unsere Elf streift durch die Nationalmannschaftsgeschichte und ruft beim Publikum jede Menge persönlicher Erinnerungen wach. Ein kurzweiliger Episodenabend, eine Mischung aus Denkanstoß, Fußball-Wikipedia und gefeiertem Ritualklischee. Der große Applaus für das gesamte Ensemble am Ende zeigt: Die Mannschaft ist der Star.» (Hannoversche Allgemeine Zeitung)

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