Lenz wandert alleine ins Gebirge in der Hoffnung, ihren Seelenfrieden wiederzufinden. Die sie umgebende Natur ist atemberaubend, nimmt ihr aber in einem Maße die Orientierung, dass sie in Panikattacken ausbricht – gefangen in einem Auflösungsprozess, den sie nicht aufhalten kann. Sie ist auf der Flucht, aber ihre Dämonen folgen ihr. Um sich nicht vollends zu verlieren, postet sie Gedichte und Fotos auf Social Media. Aber die Bilder verrutschen ihr, zeigen seltsam unscharfe Ausschnitte, die Texte können ihren Zustand nicht beschreiben, geschweige denn erleichtern. Und gleichzeitig dringen die Nachrichten aus der Community nicht zu ihr durch: Kein Empfang, die Isolation fühlt sich gigantisch an.
«Elisabeth Pape hat die Lenz-Novelle konsequent in unsere Gegenwart geholt und dabei Büchners Sound beibehalten. Den Sehnsuchts-Stimmen folgt der Absturz, kopfüber fällt die Lenz in eine Leere, die schon Büchner beschrieb … Lenz geht live ist eine kraftvolle Warnung vor dem Sich-Verlieren.» (SWR Kultur)
«In Lenz geht live wird aus Motiven nach Georg Büchners Novelle die eindringliche Schilderung psychischer Nöte … Elisabeth Pape klopft den Stoff auf Themen für ein heutiges Publikum ab … Durch die Rhythmisierung der Handlung mithilfe der Kommunikation in den sozialen Netzwerken ist die Zerrissenheit beibehalten, die Lenz auszeichnet … In diesen Szenen verarbeitet Elisabeth Pape die im Internet massenhaft anzutreffende Realität mit viel Gespür für feine Satire in kunstvoll gedrechselte Phrasengirlanden.» (Rhein-Zeitung)
Uraufführung (Auftragswerk)
21.06.2025 Theater Koblenz (Regie: Marie-Theres Schmidt)
Uraufgeführt: «Lenz geht live» von Elisabeth Pape
«Eine kraftvolle Warnung vor dem Sich-Verlieren» (SWR Kultur): Am 21. Juni 2025 wurde «Lenz geht live» von Elisabeth Pape am Theater Koblenz uraufgeführt (Regie: Marie-Theres Schmidt).

Habe den Absprung geschafft.
Hier bin ich.
Mein Körper ist fest.
Mein Körper ist ruhig.
Nüchtern bereit mir zu begegnen.
AM LIEBSTEN KOPFLOS, ÜBER KOPF.