Vernissage

Vernissage

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Besetzung

3D / 5H

Die Galerie Kayserling hat ihre besten Jahre hinter sich. Einst feierten hier Künstler ihren Durchbruch, jetzt bleibt das Publikum in Scharen fern. Der Markt hat sich verändert, und ambitioniert versucht der neue Chef Peter Kayserling, Sohn des alten Patriarchen Wilbert, mit der Ausstellung eines eher minder begabten Malers andere Zielgruppen zu erreichen. Wilbert ist skeptisch: Die Kunst hat sich zwar «demokratisiert» – aber muss man deshalb noch vor der Vernissage die Preise für die Werke senken? Betriebswirtschaftlich ergibt das wenig Sinn. Doch nicht nur zwischen den Generationen kommt es zum Konflikt; auch ein Kampf der Geschlechter hat begonnen. Denn eigentlich findet sich Henriette, Peters Schwester, viel geeigneter, das Erbe des Vaters anzutreten – wozu hat sie sonst Kunst studiert? Und Hedda, Peters Frau, ist vom Ehrgeiz ihres Mannes derart angeödet, dass sie sich lieber in ihre wilde Vergangenheit zurücktrinkt. Während draußen ein unentschiedenes Wetter wie Blei auf allem lastet, werden die Menschen in der Galerie immer mehr zu Gefangenen ihrer selbst – bis die Spannungen sich entladen.

Mit abgründigem Witz und anklingend an Tschechows Tragikomödien, zeichnet Robert Seethaler in seinem ersten Originalstück das Bild einer Zeitenwende. Vernissage ist ein schonungsloser Abgesang auf tradierte Werte allgemein und das Kulturleben im Besonderen – und zugleich ein hartnäckiges Trotzdem, nach dem Motto: «Die Kunst ist nichts, doch sie ist alles, was wir haben.»

Uraufführung
30.04.2026 ETA Hoffmann Theater, Bamberg (Regie: Jana Vetten)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.

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