Tod in Theben
Tod in Theben

Tod in Theben

nach Sophokles: «König Ödipus» / «Ödipus auf Kolonos» / «Antigone»

(Døden i Teben)

Besetzung

variabel, mindestens 7 Darsteller:innen

Gibt es individuelle Freiheit? Ist es Ödipus’ Schuld, dass er den Vater ermordet und die Mutter geheiratet hat? Ist auch nach der schrecklichen Enthüllung das fatale Schicksal unausweichlich? In Tod in Theben verdichtet Jon Fosse die drei großen Tragödien Sophokles’ über den Fall des König Ödipus, sein Exil auf Kolonos und den Tod seiner Tochter Antigone zu einem durchgehenden Drama von äußerster Reduktion und emotionaler Intensität. Es ist das Urstück jedes Familiendramas und ein Stück über Schuld, das Schweigen und die Einsamkeit. So offenbart sich in Tod in Theben eine verblüffende Seelenverwandtschaft zweier Autoren, die zwar Jahrtausende trennen, aber deren Nachdenken über die grundlegenden Bedingungen der menschlichen Existenz sie doch verbindet.

Die Figuren gewinnen in Fosses Bearbeitung eine erstaunliche Direktheit, ihre Positionen vertreten sie gänzlich unverstellt, was die Eskalation der Konflikte ohne Umschweife vorantreibt. Ebenso unverhüllt zeigt sich schnell die Hoffnungslosigkeit des archaischen Mythos, der ein dunkles Licht auf das schuldbeladene Dasein des Einzelnen wirft. «Am besten / man wäre nicht geboren … nur eines gibt Trost / der Tod / der letzte Ort.» Die inhaltliche Stringenz der Fassung findet ihre Entsprechung in Fosses unverwechselbarer Sprachgestaltung

Uraufführung
17.01.2008 Det Norske Teatret, Oslo (Regie: János Szász)

Deutschsprachige Erstaufführung
11.08.2010 Salzburger Festspiele in Koproduktion mit Hebbel am Ufer, Berlin, Centraltheater Leipzig und Kampnagel, Hamburg (Regie: Angela Richter)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.