Selbstmord in Madrid
1D / 2H
Madrid, den 31. Dezember. Im "Albergo de la Maria" macht Franz Wassermann, Versicherungsangestellter, Schluss mit seinem Leben. Er ist nach Madrid gereist - dorthin, wo die "Siegerviecher" der Firma ihre Abschlüsse feiern. Wer im Versicherungsgewerbe Erfolg haben will, muss ein Mammon-Deutscher sein. Wassermann gehört nicht dazu. Nun sitzt er im Hotelzimmer und zieht Bilanz. Die Kollegen: Barbaren. Die Ehe: ein Missverständnis. Das ganze sogenannte Geschlechtsleben: eine Peinlichkeit. Buchhalterisch genau zieht er unter sein Leben einen Schlussstrich wie mit dem Lineal. Unauffällig und geräuschlos verabschiedet er sich aus dem Leben. "Zum großen Schwarm der Pechvögel und Unglücksraben ist ein neues, langweilig-unvergessliches Geschöpf hinzugekommen. Franz Wassermann hat nicht umsonst gelebt.» (Die Zeit)
6.11.1993 Schauspielhaus Zürich (Regie: Sanda Weigl)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.