© Kevin Cummins
Motortown
Deutsch von Barbara Christ
2D / 6H
Danny war Soldat in Basra. Kein Kämpfer an vorderster Front, keiner, der Gefangene gefoltert hat. Jetzt ist er nach Hause zurückgekehrt, nach Dagenham: „Motortown“, weil es hier mal eine Autoindustrie gab. Er wohnt bei seinem autistischen Bruder Lee. Seine Freundin, Marley, weigert sich, ihn zu sehen, Dannys Briefe aus Basra haben sie verschreckt. Danny ist seine Heimat fremd geworden, er erlebt ein Land, in dem Tausende gegen seinen Kriegseinsatz auf die Straße gingen. Er kauft sich eine Pistole. Er erschießt eine 14-jährige Schwarze. Er wird die Bilder in seinem Kopf, von denen keiner wissen will, nicht los.
„Stephens schreibt brillant auf den Punkt. Beschreibt die für Danny nicht artikulierbare Frustration, Verwirrung ... seinen schwärenden, dumpf-unbestimmten Hass, in Szenen, die abrupt enden, bevor allzu viel gesagt ist, und die doch alles ahnen lassen. Mischt in die entnervende Spannung dieses Woyzeck'schen Stationendramas auch noch explosiven Witz ... Er fragt in seinem bislang härtesten und besten Stück, wie man funktionieren kann, wenn man den Krieg in sich mit zurück in eine Welt bringt, die man nach Monaten in einer traumatischen Ausnahmesituation nicht mehr erkennt.“ (Theater heute)
24.04.2006 Royal Court Theatre, London (Regie: Ramin Gray)
Deutschsprachige Erstaufführung
23.11.2006 Schauspielhaus Zürich (Regie: Samir)
Stück-Abdruck in Theater heute 01/2007
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.