© Matthias Horn
kein Land. August
variabel, mind. 3D / 3H
August erstickt an der Enge seines Tals, wo die Zeit stillsteht, wo keiner stirbt und keine Kinder mehr geboren werden. Als er erfährt, dass er einen Zwillingsbruder hat, der sehr früh spurlos verschwunden ist, macht August sich auf die Suche. Seine Odyssee führt ihn in eine vom Bürgerkrieg zerstörte Stadt; er landet in einem Arbeitslager, kann entkommen, irrt durch eine Wüste, wird gerettet und erneut zum Lohnsklaven verdammt, ist Schleppern ausgeliefert, die ihn zurück in sein Tal verfrachten. Dort hat sich der Alltag grundlegend verändert: Wohlstand herrscht, und Augusts Stelle wurde von seinem zurückgekehrten Bruder ausgefüllt. Plötzlich steht August sich fremder gegenüber, als er damals ausgezogen ist, und merkt, dass er – um halbwegs unbeschadet zu überleben – ins radikal Unbekannte fliehen muss.
In knappen, kühlen Dialogen, durchbrochen von poetischen Erzählpassagen, folgt Thomas Freyer einem Anti-Helden durch eine Welt, die jede Ordnung und Sicherheit verloren hat.
«kein land. August ist ein großer Wurf. Heimat, Flucht, Krieg und Gier; alles wird verhandelt. Die erdachte Dystopie schmerzt als mögliche Zukunft.» (Sächsische Zeitung)
«Von der Lust getrieben, wirklich eigene Orte, Situationen, Begegnungen zu erfinden, formt Thomas Freyer Verse, Klänge, Wiederholungen. Dabei entstehen liebenswert abgedrehte Figuren, deren Schicksal und Aufeinandertreffen fordern und faszinieren.» (Nachtkritik)
«Ein starker, ein schöner, ein kraftvoller Text …, der allen Figuren – gerade dann, wenn sie besonders rätselhaft sind – ein eigenes Leben gibt, was die große Qualität des Abends ausmacht.» (Deutschlandradio Kultur)
20.01.2017 Staatsschauspiel Dresden (Regie: Jan Gehler)
Stück-Abdruck in Theater der Zeit 02/2017
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.