© Daniel Nartschick
Im Office
Neu2D / 2H
Es ist ein attraktives Angebot: Im Sinne der Integration und der sozialen Gleichstellung soll in einer modernen Firma eine neue Mitarbeiterin mit Armutshintergrund eingestellt werden. Eine gute Sache, da ist sich das Team einig, für neue Impulse ist man schließlich immer offen. Aber als die neue Kollegin dann tatsächlich vor der Tür steht, werden sie doch unsicher: Wie spricht man mit jemanden, der in Armut aufgewachsen ist? Darf man noch erzählen vom eigenen kleinen, alltäglichen Luxus? Braucht es vielleicht einen Verhaltenskodex? Man möchte schließlich auf keinen Fall in ein Fettnäpfchen treten, niemandem ungewollt zu nahetreten. Auch wenn man hier im Office auf fortschrittliche Lösungen für alle möglichen Probleme spezialisiert ist, wird der Umgang mit der Neuen zunehmend zu einer Herausforderung. Und dann fängt sie auch noch an, unangenehme Fragen zu stellen, die die eingeschworene Büro-Gemeinschaft immer misstrauischer werden lässt – ist sie wirklich zum Arbeiten hier oder führt sie etwas ganz anderes im Schilde?
Elisabeth Pape beschreibt scharfsinnig, schräg und witzig die sozialen und zwischenmenschlichen Abgründe der modernen Arbeitswelt als Mikrokosmos eines Zusammenlebens, in dem Geld allgegenwärtig ist – und damit auch die Frage nach Vermögen, nach Aufstieg, nach Chancengleichheit, nach dem Wie-wollen-wir-arbeiten und danach, wer es sich leisten kann, früher nach Hause zu gehen.
Uraufführung
12.10.2024 Zimmertheater Tübingen (Regie: Isabella Sedlak)
(Auftragswerk für das Zimmertheater Tübingen)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.