© Patricia Marchart
Eine Schneise
Musikstück
1D / 3H
Eine Spur der Zerstörung zieht sich durch den Wald. 14 Bienenstöcke, die hier standen, wurden angezündet. Am Tatort treffen vier Figuren aufeinander. Peter, dem Inspektor, der aus der Stadt gekommen ist, um das Verbrechen aufzuklären, hat der süßlich stechende Geruch nach verkohltem Holz und Honig den Weg gewiesen. Kathrin lebt seit der Geburt ihres Sohnes als Dorfschullehrerin zurückgezogen in der ländlichen Gegend. Der Knabe, Lukas, ist ein seltsam altkluger Junge, der sich über den Anschlag auf die Natur freut, die er ebenso verachtet wie die urwüchsig sanften Erziehungsmethoden und die sexuelle Selbstbestimmung der Mutter. Und spätestens mit dem Auftritt des alten Imkers Wim wird deutlich, dass die Figuren - auch sprachlich - so unentwirrbar miteinander verwoben sind wie das Unterholz des Waldes, in das der Brand nun eine Schneise geschlagen hat. Peter kennt Kathrin offensichtlich von früher, und dass sie einen zehnjährigen Sohn hat, jagt ihm einen gewissen Schrecken ein. Lukas quält es, dass er nicht weiß, wer sein Vater ist, er sehnt sich nach der strengen Hand des Erziehers und sieht quasi in jedem Mann, der sich der Mutter nähert, den Erzeuger. Seinen Hass auf die Natur teilt er mit dem knorrigen Wim, der milbenverseuchte Bienenvölker züchtet, die als Waffe ihre Umwelt befallen sollen. Obwohl sich herausstellt, dass Kathrin wohl Wims Tochter ist, meint Lukas schrecklicherweise in dem Imker nicht nur einen Seelenverwandten, sondern auch den eigenen Vater zu erkennen. Am Schluss vollendet er dessen Werk, indem er einen letzten infizierten Schwarm mit rhythmischem, metallenem Schlagen ins Land hinauslockt...
Die Uraufführung der Musiktheaterfassung war am 23.08.2012 unter dem Titel Meine Bienen. Eine Schneise bei den Salzburger Festspielen (Musik: Musicbanda Franui, Regie: Nicolas Liautard).
13.12.2013 Staatstheater Nürnberg (Regie: Stefan Otteni)
Französisch
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.