Ein Stück Großstadtrevier

Das Ensemble des Großstadtreviers wird in Geiselhaft genommen. Auf einem Hamburger Industriegelände ist frühmorgens ein PR-Fotoshooting angesetzt. Doch dann verrammelt ein weiblicher Fan die Tür des Maskenmobils und fordert draußen die Rückkehr von «Jan», dem einstigen, inzwischen leider toten Star der Serie. Hilflos versuchen alle, mit der Frau zu verhandeln und geraten dabei auf engstem Raum selbst aneinander, reden über Konkurrenz und Kollegialität, absurde Erlebnisse beim Dreh, über Textlernen und den üblichen Wahnsinn des TV-Alltags. Zugleich ist klar, dass sie sich diesmal ohne Script und ganz real aus ihrer Situation befreien müssen.

Seit 37 Staffeln ist Großstadtrevier Kult, und seit Staffel 21 spielt Saskia Fischer darin die Kommissariatsleiterin Frau Küppers. Mit Ein Stück Großstadtrevier wirft sie als Autorin einen so kenntnisreichen wie frei erfundenen Blick hinter die Kulissen. Ihr Kammerspiel, das trotzdem wie großes Kino wirkt, ist eine pointierte «Theatumentary», selbstironisch, nachdenklich und, wie es sich für einen Krimi gehört, spannend bis zum Schluss. Der Clou der Hamburger Uraufführung ist zudem: Alle Rollen werden vom «echten» Serien-Ensemble gespielt.