Die Jungs mit dem Tüdelband

Die Jungs mit dem Tüdelband

Die Gebrüder-Wolf-Story

Besetzung

2H

In den 1920ern waren die Gebrüder Wolf Stars der Hamburger Varietébühnen. Seit 1895 waren die Söhne eines jüdischen Hamburger Schlachtergesellen durch die Kiez-Kneipen getingelt - jetzt spielten sie auf Tourneen, ihre Lieder wurden auf Schallplatten gepresst, und sie drehten sogar einen Film. Sie standen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, doch in den 30er Jahren konnte auch das die Familie nicht mehr vor dem wachsenden Antisemitismus bewahren. Schon bald durften die Brüder ihre eigenen Lieder nicht mehr aufführen: Die Nazis hatten ihre Hits zu deutschem Liedgut erklärt und damit für jüdische Interpreten verboten. Andere Künstler feierten damit Erfolge, während die eigentlichen Verfasser verfolgt, ermordet oder in die Emigration getrieben wurden. Im Zuge der Arisierung der Musikverlage auch als Autoren der Lieder nicht mehr genannt, waren die Brüder in Deutschland 70 Jahre lang so gut wie vergessen.

Aus Archivmaterial, alten Kladden und Noten hat Ulrich Waller die Geschichte der Gebrüder Wolf in einer Text-Lied-Collage rekonstruiert und mit historischen Dokumenten jüdischen Lebens in Hamburg kontrastiert. "So gegenüber gestellt, entwickelt sich so finster wie lebendig das Panorama der heraufziehenden Katastrophe.» (Die deutsche Bühne) "Keine Spur von nostalgiedurchfeuchteter Rührseligkeit ... Die düstere Gefahr des aufkommenden Dritten Reiches wird unmittelbar greifbar, bildet aber nur die dunkle Grundierung für ein überaus heiteres Text- und Liedgeflecht über die Kiez- und Comedykönige.» (Die Welt)

Uraufführung
Januar 2002 Hamburger Kammerspiele (Regie: Ulrich Waller)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen zur Verfügung. Über die Merkliste können Sie ein Ansichtsexemplar bestellen. Ein Formular zur Anfrage der Aufführungsrechte finden Sie in unserem Servicebereich.