
© Jeanne Degraa
Der Raub der Sabinerinnen
Nach Franz und Paul von Schönthan
Neu U/DSE frei4D / 5H
Prof. Martin Gollwitz, Leiter des örtlichen Gymnasiums, hat insgeheim ein Stück geschrieben: Der Raub der Sabinerinnen, eine Römer-Tragödie in Versen, an deren Qualität er selbst bisweilen zweifelt. Umso überraschter ist er, dass der Theaterdirektor Emanuel Striese, der mit seiner Tourneegruppe gerade Station in der Kleinstadt macht, den Text tatsächlich aufführen will, und das schon in acht Tagen. Ist das nicht viel zu kurzfristig? Und vor allem: Was wird Gollwitz’ nichtsahnende Frau dazu sagen, was seine zwei Töchter? Könnte das Ganze seinen guten Ruf beschädigen? Ermutigt von seiner enthusiastischen Haushälterin Rosa, die sein Geheimnis kennt, willigt Gollwitz in Strieses Vorhaben ein, legt sich als Autor aber lieber ein Pseudonym zu. Damit beginnt jedoch eine Reihe von Missverständnissen, Verwechslungen und anderer Katastrophen, deren Dynamik Gollwitz bald heillos überfordert.
Schon fast provozierend «werktreu» verwendet Peter Jordan die Motive der berühmten Schönthan’schen Vorlage, verwandelt den angestaubten Schwank aber in eine anarchische Screwball-Comedy, samt einer neuen Schlusspointe, die alles noch einmal auf den Kopf stellt. Mit hoher Gag-Dichte und einer Vielzahl von Mitteln (Wortwitz, Slapstick, das Durchbrechen der vierten Wand) bedient er die Mechanismen der Komödie in einem so halsbrecherischen Tempo, dass sie sich immer wieder selbst überholt und bei der Arbeit zusieht, was – als Theater im Theater im Theater – den Unterhaltungswert nur steigert.
U: frei
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.