© Joel Heyd
Der goldene Fleiß
variabel, mindestens vier Darsteller:innen
In den Eingeweiden eines Schafes erkennt ein Voodoopriester in Darfur deutlich die Probleme Afrikas: Die Gesellschaft schaut dem eigenen Verfall zu, verharrt in der Lethargie der Kolonialzeit, gibt dem Westen die Schuld an der eigenen Unfähigkeit und bekämpft sich lieber gegenseitig, als gemeinsam Besserung zu schaffen. Doch das Orakel weiß einen Ausweg: Der goldene Fleiß, der Europa seit Jahrhunderten seine Vormachtstellung sichert, muss geraubt werden, damit Afrika sein Schicksal endlich selbst in die Hand nehmen kann. Also werden Jayson und Marbadu auf dem Schlepperschiff Gora auf den gefährlichen Weg übers Mittelmeer geschickt, auf eine “Argonautenfahrt von Afrika aus als Versuch, den Klischees zu entrinnen, den Spieß irgendwie kühn umzudrehen, nicht mehr als Bittsteller an eine vermeintliche Paradiestür zu hämmern, sondern auf Beutezug auszugehen und mit dem Besten zurückkehren” (Frankfurter Rundschau). Doch auch die heldenhafteste Selbstermächtigung kommt nur schwer gegen die Beharrungsmacht der Verhältnisse an, die für am Strand angeschwemmte Afrikaner nur eine einzige Rolle vorsehen.
06.03.2016 Schauspiel Frankfurt (Regie: Daniel Foerster)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.