Das Mädchen auf dem Sofa

Das Mädchen auf dem Sofa

(Jenta i sofaen)

Besetzung

5D / 4H

Seit langem malt die Frau am "Mädchen auf dem Sofa", einem jugendlichen Selbstporträt. Doch nie ist es der Frau geglückt, mehr abzubilden, als sie sieht, während sie eigentlich das Unsichtbare fassen wollte, das Leben im Moment seines Verschwindens. Verschwinden aber hieße: zu vergessen. Und dazu ist die Frau nicht fähig. Der Versuch, die Vergangenheit zu exorzieren, führt nur zu ihrer Wiederauferstehung. Szenen aus der Kindheit werden leibhaftig: wie sich die Frau als Mädchen nach dem abwesenden Vater, einem Seemann, sehnt, wie sie die Mutter hasst, die heimlich mit dem Onkel schläft, wie sie die Schwester bewundert, die vor der häuslichen Enge flieht, dann das Erwachen der eigenen Sexualität, das Alleinsein und der Wunsch nach Nähe - traumatische Erinnerungsfetzen, halluziniert in einem Bewusstseinsstrom, der die Gegenwart aushöhlt, bis sie kein tragfähiges Gerüst mehr ist.

Uraufführung
12.8.2002 Edinburgh Festival (Übersetzung: David Harrower, Regie: Thomas Ostermeier)

Deutschsprachige Erstaufführung
18.10.2003 Theater Nürnberg (Regie: Dirk Schulz)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.