Das Mädchen auf dem Altar

Iphigenie muss sterben. Das Orakel in Delphi fordert ihren Tod – offiziell eine Botschaft der Götter, in Wahrheit wohl politische Intrige, egal. Auf jeden Fall muss Agamemnon handeln, wenn er seine Autorität als Herrscher behalten will. Also bringt er seine Tochter als Opfer dar, unter den verzweifelten Schreien seiner Frau Klytämnestra, die zu spät kommt, um ihr Kind zu retten. Zehn Jahre und einen gewonnenen Krieg später ist Agamemnon zurück. Troja ist besiegt, seine Stärke zementiert. Mit sich bringt er die Prophetin Kassandra, Kriegsbeute, die fortan sein Bett teilt. Aber auch Klytämnestra lebt mit ihren Kindern noch im Palast, in dem nun Agamemnon wieder das Sagen hat. Zwischen Begehren, Schmerz, Machtstreben und politischem Kalkül finden sich alle Figuren gefangen in einer Männerwelt, in der das Schicksal von Frauen immer nur Mittel zum Zweck ist.

«Packend, schmerzhaft und bildgewaltig – Carr gelingt das Wagnis, Aischylos zu übertreffen … Das Mädchen auf dem Altar ist so spannungsvoll wie tragisch, aber vor allem ungemein dramatisch: ein atemberaubendes, zeitgenössisches Werk.» (LondonTheatre1)
«Carr erzählt nicht einfach eine alte Geschichte nach, sie erzählt eine neue. Es geht nicht nur um toxisches Testosteron und den Umgang mit Frauen; sie betrachtet eine Ehe wie eine offene Wunde, treibt die Dinge unbarmherzig auf die Spitze … eine Tragödie für jede einzelne der Figuren.» (British Theatre Guide)
«Nahezu ein Meisterwerk.» (Sunday Independent)