
© Michèle Yves Pauty
Das Klima (no pressure)
Neuvariabel, mind. 4 Darsteller:innen
Es ist das Mega-Event des Sommers: An der neuen Küste des ehemaligen Binnenlandes soll der letzte Eisberg der Welt ausgestellt werden – eine Gelegenheit, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte! Also machen sich auf den Weg: zwei Visionäre, die sich zufällig beim Besteigen ihrer Raketen gen Europa treffen, eine harmonische Familie, die mit dem Auto gen Eisberg fliegt (schwitzend, aber glücklich!), und eine Gruppe Aktivistinnen, die den letzten großen Aufstand gegen die Kapitalisierung der zerfallenden Natur plant. Über all dem klebt süßlich, mit einem letzten Hauch von Euphorie, die Soundkulisse der schönsten Sommerhits, die von Freiheit erzählen. Aber es läuft die Zeit davon, denn es ist heiß, so heiß, und hinter den Kulissen hat bereits das große Schmelzen eingesetzt.
Mit abgründigem Witz und subtiler Situationskomik führt Fayer Koch unmittelbar in die Eskalation: Die noch so frische Freundschaft der Visionäre droht an der Frage nach der Hauptsponsorschaft zu zerbrechen, das Glück der Familie wird jäh zerrüttet, als die Kinder realisieren, dass hier nicht weniger als ihre Zukunft auf dem Spiel steht, und die Aktivistinnen verheddern sich in ihren politisch und moralisch korrekten Abstimmungsprozessen. Das Ringen um das richtige Handeln gerät in Das Klima (no pressure) schließlich in einen skurrilen Leerlauf, der die Figuren auf ihre Selbstgenügsamkeit zurückwirft, deren einzige Konsequenz ist, dass jegliches Handeln vollständig zum Erliegen kommt – während die Katastrophe unaufhörlich weiter voranschreitet.
Uraufführung
09.04.2026 Mainfranken Theater Würzburg (Regie: Albrecht Schroeder)
Entstanden im Rahmen des Leonhard-Frank-Stipendiums 2025 des Mainfranken Theaters Würzburg
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.