Curious

Die Proben könnten für Jaz nicht schlechter laufen: In der klassischen Komödie, die sich ihre Schauspielklasse vorgenommen hat, spielt sie – gemeinsam mit der einzigen weiteren schwarzen Person ihres Jahrgangs – abwechselnd «Dienerin 2» und einen Hocker. Nur eine Zeile im Stück lässt sie aufhorchen: eine abfällige Bemerkung über die «drallen schwarzen Dirnen in Cheapside». Schwarze Frauen in London? Vor über 300 Jahren? Jaz geht der Sache nach – und stößt auf Celia, entflohene Sklavin, Prostituierte, Schauspielerin und schließlich Protegé und Geliebte einer Aristokratin. Ihre Lebensumstände könnten unterschiedlicher nicht sein, und dennoch fühlt sich Jaz Celia verbunden, die in denselben Straßen, derselben Stadt um Freiheit und Anerkennung gerungen hat, in der sie heute selbst ihr chaotisches Leben jongliert: als schwarze Schauspielerin in Stücken eines klassisch weißen Theaterkanons, als lesbische Jungfrau, die eine verkorkste Affäre mit einem Mann beginnt, als schüchterner Sidekick ihrer flamboyanten Freundin Mon, deren Not sie erst erkennt, als es fast zu spät ist.

«Jasmine Lee-Jones ist ein riesiges Talent … Jaz’ Abenteuer sind komisch und bewegend, scharf beobachtet und verblüffend. Lee-Jones’ bildmächtige, lebhafte Sprache hält das Ganze zusammen … Die Frage, was die Geschichte ignoriert, nach den schwarzen Gesichtern im Hintergrund von Radierungen des 17. Jahrhunderts und Restaurationskomödien ist geschickt damit verbunden, wie Jaz lernen muss, hinter die Fassade der Menschen in ihrer Umgebung zu blicken.» (WhatsOnStage) 
«Die Problematik der Repräsentation im Theater läuft parallel zu einer sehr heutigen Geschichte über Freundschaft, queere Identität und Beziehungen, virtuos changierend zwischen Slang und Poesie, schlagfertig und witzig.» (The Guardian)