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Bunny
Junges TheaterDeutsch von John Birke
1D - größere Besetzung möglich
15+
Ein Sommernachmittag. Katie wird von ihrem Freund Abe von der Orchesterprobe abgeholt. Abe ist etwas älter als sie, er arbeitet, «er sieht gut aus. Hm. Und er ist ein Schwarzer. Nicht, dass das – ich weiß nur nie, wann ich das erwähnen soll.» Sie gehen ein Stück, Abe holt sich ein Eis. Dann geht alles ganz schnell: Ein Radfahrer streift Abe, das Eis fällt auf die Straße. Abe tritt gegen das Fahrrad, eine kurze Prügelei beginnt, bei der Abe unterliegt. Der Junge fährt davon, und die Sache wäre erledigt, hätten nicht zwei Arbeitskollegen von Abe die Szene beobachtet, Asif, Pakistani, und Jake, ein Weißer. Sie beschließen, dem Jungen hinterherzufahren, ihm eine Lektion zu erteilen. Katie steigt mit Abe in Asifs Auto. «Und wir sind fertig. Und es geht los. Und ich hab nichts dagegen. Erregung. Angst. Errangst.»
Katie, weißes Mittelklassekind aus linksliberalem Hause, ist dabei, als sie den Jungen stellen und dieser in letzter Sekunde entkommt, sie wartet mit den anderen vor seinem Haus und geht schließlich mit hinein. Wie unter einem Vergrößerungsglas nimmt sie das subtile Spiel von Macht-, Klassen- und Rassenverhältnissen wahr, beobachtet die anderen und – vor allem – sich selbst. Nie bezieht sie Position, nicht einmal, wenn sie von sich erzählt: davon, wie sie heimlich den Wagen ihres Vaters zerkratzt oder wie Asif sie sexuell demütigt, als beide kurz allein im Auto sind. Doch dann entdeckt Katie den versteckten, verängstigten Jungen. Und plötzlich hängt, was weiter geschieht, von ihr ab.
Uraufführung
07.08.2010 Edinburgh Theatre Festival (Regie: Joe Murphy)
Deutschsprachige Erstaufführung
01.12.2011 Nationaltheater Mannheim (Regie: Nicole Schneiderbauer)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.