© Kevin Cummins
Birdland
(Birdland)
Deutsch von Barbara Christ
variabel
Früher hat Paul in kleinen Clubs gespielt, heute füllt er mit seiner Band die größten Arenen der Welt. Paul ist ein Megastar, ein Monster, ein moderner Baal: schrankenlos in seinen Forderungen, schonungslos in seinen Urteilen, rücksichtslos seiner Umwelt gegenüber (auch wenn das Obst in seiner Garderobe natürlich vom Biobauern stammen muss). Pauls Kosmos kreist unablässig um sich selbst, in so rasender Geschwindigkeit, dass es ihn aus der eigenen Umlaufbahn katapultiert. Als ein Mensch seinetwegen stirbt, wird aus Pauls Märchenleben ein erschreckend realer Abstieg in die Hölle.
«Birdland ist ein Blick auf die aktuelle Phase des Spätkapitalismus durch die Rock’n’Roll-Brille: politisches Theater der subtilen Stephens-Variante … mit atmosphärisch-dichten, rhythmisch musikalischen Dialogen.» (Theater heute) «Simon Stephens ist einer der wenigen britischen Dramatiker, die sich nie zu bequem im englischen Naturalismus eingerichtet haben. Und der ein Talent dafür hat, Charaktere, die weder Respekt noch Mitgefühl zu verdienen scheinen, faszinierend und annähernd empathisch zu gestalten. Bei Birdland zeigt er sich in Bestform: eine Psychostudie der Konsequenzen maßlosen Ruhms, die sich nicht mit Psychologisierung aufhält, aber auch nie abstrakt oder unbeteiligt wirkt … Man kann Birdland als Kritik der ‹Deutschland sucht den Superstar›-Epoche, der entseelten Verherrlichung deformierter, überforderter Idole lesen. Doch was diesen Abend so denkwürdig macht, was so grandios gelingt, ist die albtraumhafte Vermenschlichung eines Entmenschlichten.» (Süddeutsche Zeitung)
09.04.2014 Royal Court Theatre, London (Regie: Carrie Cracknell)
Deutschsprachige Erstaufführung
02.10.2016 Nationaltheater Mannheim (Regie: Burkhard Kosminski)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.