
© Pip Bourdillon
Baby Reindeer / Rentierbaby
Neu U/DSE freiDeutsch von Karen Witthuhn
1H
Richard findet sich nur nett, als er Martha, die verloren am Bartresen sitzt, einen Drink spendiert und scherzhaft mit ihr flirtet. Er ahnt nicht, dass dies der Auftakt eines Albtraums ist. Denn ab jetzt wird Martha ihn zärtlich «Baby Reindeer» nennen und ihn brutal stalken, ihn bedrohen, sexuell belästigen und seine Auftritte als Comedian, Richards Beruf, sabotieren. Selbst eine Anzeige bei der Polizei hilft nichts; dort hört Richard bloß die Frage: Warum erst jetzt? Woraufhin er ausweicht, da er mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpft, ihm Marthas Aufmerksamkeit anfangs sogar geschmeichelt hat, und vielleicht ist er ja mitschuldig an ihrem Verhalten? Allerdings erfährt er bald, dass es schon mehrfach Ermittlungen gegen Martha gab. Trotzdem wird es vier Jahre dauern, ein Kontaktverbot zu erwirken – ein weiter Weg, den Richards Monolog auch aus Marthas Perspektive schildert.
«Baby Reindeer ist überragend gut geschrieben … Die intensive und verstörende Geschichte einer Obsession, die nebenbei unser Rechtssystem beleuchtet.» (The Times)
«Kein Detail ist zu trivial, zu krass oder zu privat. Und vor allem erzählt Richard Gadd ohne einen Hauch von Selbstmitleid.» (Time Out)
«Ein Juwel, schockierend, schmerzhaft, manchmal wahnsinnig lustig … Baby Reindeer stellt die Opferperspektive großartig auf den Kopf – es gibt aber bei Stalking keine automatische Selbstbeteiligung, da führt jedes Herunterbrechen auf einfache Antworten unweigerlich in den moralischen Morast.» (Süddeutsche Zeitung)
Uraufführung
31.07.2019 Edinburgh Fringe Festival / Roundabout at Summerhall (Regie: Jon Brittain), Transfer der Produktion an das Bush Theatre, London: 09.10.2019
Deutschsprachige Erstaufführung
optioniert
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.