© Georgina Ower
Anatomie eines Suizids
(Anatomy of a Suicide)
Deutsch von Corinna Brocher
5D / 4H / ein Kind
Gesten, Redewendungen, Emotionen – ein Echo unserer Eltern hallt in uns allen wider. Und auch wir selbst prägen uns, gewollt und ungewollt, in unsere Kinder ein. Was aber, wenn sich jemand gewaltsam entzieht? Warum tötet sich eine Mutter? Wie kann man das Unbegreifliche fassen? «Lebe dein Leben groß«, sagt Carol zu ihrer Tochter Anna und wünscht sich dabei nichts mehr, als ihr eigenes Leben loslassen zu können. Zugleich sehen wir Anna als Erwachsene, die sich mühsam aus der Drogensucht befreit und scheinbar zu Stabilität findet, bis ihr die Geburt ihres Kindes, Bonnie, den Boden unter den Füßen wegreißt. Und Bonnie, mutterlos aufgewachsen, abweisend und diszipliniert, die fest entschlossen ist, die Last, die auf ihrer Familie liegt, nicht weiterzugeben. Drei Generationen, drei Lebensgeschichten, eine Bühne, verbunden durch ein gemeinsames Trauma: Wie die Stimmen einer Partitur führt Alice Birch die drei Frauen parallel, lässt sie sich ineinander spiegeln und einander fortschreiben, eine Fuge, in der durch die Trauer auch der Humor – und zum Schluss vielleicht Hoffnung – scheint.
«Ein verstörendes, präzises und kraftvolles Stück … Das Zuschauen ist manchmal schwer auszuhalten, wegschauen fast unmöglich.» (The Times)
«Birchs Dialoge sind voll beiläufigem Witz, ohne sich je ganz zu erklären. Wir erfahren nie die ganze Geschichte, nur kurze Einblicke in Mut, Brillanz und unvorstellbare Trauer, während wir die Leben der einzelnen Frauen besuchen und wieder verlassen. Ein beunruhigender Wachtraum über ein Vermächtnis, und darüber, wie Erlösung aussehen könnte.» (The Sunday Times)
«Alice Birch hat die bemerkenswerte Gabe, die dramatische Form neu zu erfinden.» (The Guardian)
08.06.2017 Royal Court Theatre, London (Regie: Katie Mitchell)
Deutschsprachige Erstaufführung
17.10.2019 Schauspielhaus Hamburg (Regie: Katie Mitchell)
Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung