Thilo Reffert erhält Deutschen Kinderhörspielpreis 2021

Das Hörspiel «Herr der Lügen» von Thilo Reffert wurde am 13. November bei den ARD-Hörspieltagen in Karlsruhe mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis 2021 ausgezeichnet.

Autorenfoto Thilo Reffert
© gezett

Herr der Lügen ist angelehnt an Thilo Refferts Theaterstück Ronny von Welt und erzählt die Geschichte von Ronny, der mit seiner Familie umgezogen ist und sich in der neuen Umgebung behaupten will und muss. Er erfindet Geschichten, um auf sich aufmerksam machen – Lügen, die auffliegen und am Ende die großen Fragen von Freundschaft und Anerkennung neu stellen.

Die Begründung der Jury: «Dass die alte Geschichte um den Lügenbaron Münchhausen hochaktuell sein kann, samt Internet und heutigen Schulproblemen, das beweist Thilo Reffert mit seinem Hörspiel auf eindrucksvolle und dabei unterhaltsame Weise … Psychologisch genau zeichnet Reffert das Porträt eines Jungen, der mit Aufschneidereien auf sich aufmerksam machen will, dabei aber noch tiefer in seine Rolle hineingerät … Leider, und auch damit beweist der Autor sein Gespür für die Lebenswirklichkeit heute aufwachsender Kinder, kommen seiner Hauptfigur die modernen Kommunikationsmöglichkeiten in die Quere. Welche Rolle die ewige Sehnsucht nach Freundschaft in diesem Zusammenhang spielt, auch das beleuchtet Reffert treffend. Nach Nina und Paul aus dem Jahr 2011 gewinnt der Autor mit Herr der Lügen, einer Produktion von Deutschlandfunk Kultur in der Regie von Cordula Dickmeiß, den Deutschen Kinderhörspielpreis zum zweiten Mal.»

Das gesamte Hörspiel ist online abrufbar auf der Homepage vom Deutschlandfunk Kultur.

Über die Vergabe des Preises entschieden in diesem Jahr der Korrespondent Bildung und Wissenschaft beim Kölner Stadt-Anzeiger Frank Olbert (Juryvorsitz), die Dramaturgin und Autorin Kerstin Behrens, die Hörspielkritikerin Eva-Maria Lenz, die Produzentin und Autorin Karin Lorenz sowie der Autor und Musiker Torsten Krug.

Thilo Reffert

Thilo Reffert

Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Romane. Für seine Hörspiele erhielt er unter anderem den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Deutschen Hörspielpreis (2010, für Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle) sowie den Deutschen Kinderhörspielpreis (2011, für Nina und Paul). Auch seine Theaterstücke wurden bereits vielfach ausgezeichnet: Für Leon und Leonie erhielt er den Berliner Kindertheaterpreis 2011; Nina und Paul, für das er 2012 bereits den Kaas & Kappes Preis erhalten hatte, gewann 2013 den Mülheimer KinderStückePreis.