«Bestes Stück»: NESTROY-Autor:innenpreis für «Verbranntes Land» von Eve Leigh

«Verbranntes Land» von Eve Leigh (Deutsch von Henning Bochert) ist am 23.11.2025 in Wien mit dem NESTROY-Preis in der Kategorie «Bestes Stück – Autor:innenpreis» ausgezeichnet worden. Herzlichen Glückwunsch!

Eve Leigh (c) Lou@VRC Studios London
© Lou@VRC Studios London

EIRENI
Es wäre so einfach, nicht hinzugehen, und ich denke jeden Tag wieder drüber nach, aber ich schleppe mich trotzdem hierher, jeden verdammten Tag, denn genau das ist Liebe, komm einfach immer wieder, und genau das ist eine relevante politische Aktion (...) es geht darum, Gleichgesinnte zu finden und ihretwegen wiederzukommen und das ist scheißlangweilig, aber anders geht es nicht.

Eve Leigh«Verbranntes Land»

«Menschen mit Migrationshintergrund werden ermordet. Was kann man dagegen tun? Eve Leighs Stück Verbranntes Land findet einen innovativen Ansatz, um über den neuen Rechtsruck zu erzählen. Es kommt fast ohne männliche Figuren aus, die sonst im Zentrum stehen, wenn es um Neonazis geht. Alles beginnt als queere Großstadt-Liebesgeschichte zwischen Anna und Eireni, als Person of Color selbst von Rassismus betroffen. Weil die Polizei wenig daransetzt, die Morde aufzuklären, beschließen die beiden auf einem rechtsextremen Festival zu recherchieren. Pferdereiten und ländliche Idylle in Jurten: Alles schrecklich ‹normal›, bis es darum geht, ein SS-Brandmal auf der Hüfte tätowiert zu bekommen. Leighs' ebenso leichtfüßiges wie tiefschürfendes Stück ist eine berührende lesbische Coming-of-Age-Lovestory und zugleich eine Ermutigung zu mehr Solidarität. Am Ende beschließt das ganze Viertel, sich schützend vor die Geschäfte der Gefährdeten zu stellen. Gemeinsam stoppen sie das Morden.» (Karin Cerny, Jury)

«Verbranntes Land ist eine Rarität: eine antifaschistische Erzählung, die ihren Fokus mehr auf die Möglichkeiten und Grenzen linken Kampfes richtet als darauf, in einer Echokammer rechte Ideologien anzuprangern … Eine mitreißende Geschichte über Liebe und Widerstand und das romantische Potenzial von Gemeinschaft.» (The Scotsman)

«Eine queere Coming-of-age-Liebesgeschichte, die durch ihre politische Ebene zu keiner Zeit konventionell wirkt … Ein klug gebautes, durchgehend fesselndes Stück.» (WhatsOnStage)

«Was braucht es, um dem Faschismus entgegenzutreten? Welche Rolle spielen die Einzelnen, um einer immer größer werdenden Gruppe entschlossen zu begegnen? Und wer sind die, die schweigend zusehen?» (APA)

Verbranntes Land wurde in der Spielzeit 2024/25 am Schauspielhaus Wien erstaufgeführt (Regie: Tobias Herzberg). 

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