Einladungen zum Theatertreffen 2025 für «Bernarda Albas Haus» von Alice Birch und «ja nichts ist ok» von René Pollesch

Wir freuen uns über die Einladung von «Bernarda Albas Haus» von Alice Birch in der Übersetzung von Ulrike Syha (Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Regie: Katie Mitchell) und «ja nichts ist ok» von René Pollesch (Volksbühne am Rose-Luxemburg-Platz, Berlin, Regie: René Pollesch) zum diesjährigen Theatertreffen!

Theatertreffen 2025
© Thomas Aurin (beide Szenenfotos)

«Bernarda Albas Haus» von Alice Birch
Nach Federico García Lorca
Deutsch von
Ulrike Syha
Regie: Katie Mitchell 
Deutschsprachige Erstaufführung 02.11.2024
Deutsches Schauspielhaus Hamburg

«Bernarda Alba ist erbarmungslos, und Katie Mitchells Inszenierung ist es ebenfalls. Kaum ist der Vater beerdigt, sperrt Bernarda Alba ihre fünf Töchter ein. Sie schottet sie ab von der Welt mit ihren Begierden und ihrem Hunger nach Leben. So schrieb es der spanische Autor Federico García Lorca im Jahre 1936. Die britische Dramatikerin Alice Birch hat aus der Tragödie eine provokante Neufassung erstellt, die Mitchell als hermetischen Albtraum inszeniert. In dem gefängnisartigen Bühnenhaus von Alex Eales erzählen elf äußerst präzise Spielerinnen von patriarchaler Herrschaft genauso wie vom häuslichen Matriarchat, von Aberglaube, Eifersucht, Missbrauch und Schmerz. Genau getimte Parallelmontagen, ineinander collagierte Dialoge und exakt choreografierte Zeitlupenszenen machen diesen Abend zu einem grandiosen, multisensorisch herausfordernden Gesamtkunstwerk. Eine spektakuläre Inszenierung und eine erschütternde Parabel über das Wechselspiel von Unterdrückung, Macht und Gewalt.»
(Jury-Statement)


«ja nichts ist ok» von René Pollesch
Regie: René Pollesch
Uraufführung 11.02.2024
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

«Der traurigste Theaterabend des vergangenen Jahres, ein jäher Abbruch und ein Vermächtnis: Der viel zu frühe Tod von René Pollesch ist von dieser, seiner letzten Arbeit nicht mehr zu trennen. Aber ja nichts ist ok bildet auch abseits der bitteren Umstände einen Höhepunkt im langen gemeinsamen Schaffen von Pollesch und seinem Verbündeten Fabian Hinrichs. Dieser spielt sich in einer WG ohne anwesende Mitbewohner:innen wortwörtlich entzwei, während über die Fernseher Bilder vom Krieg flackern. ‹Ist es ein Verbrechen, fröhlich zu sein?›, fragt er einmal, und in Momenten wie diesen scheinen sich die unauflösbaren Widersprüche unserer Zeit auszukristallisieren wie selten im Theater. Hyperreflektierter Weltschmerz weitet sich bis an den Rand des Absurden. Am Ende werden der Hauptdarsteller und mit ihm Autor und Text unter den warmen Körpern von Statist:innen begraben. Ein Schluss bloß und doch ein Abschied, gemacht aus Umarmungen.»
(Jury-Statement)

Das Theatertreffen 2025 findet von 02. bis 18.05.2025 in Berlin statt.