Die Jury unter dem Vorsitz von Peter Michalzik zur Begründung: «Die 1938 geborene Dramatikerin Caryl Churchill hat über mehr als 60 Jahre ein substantielles, wirkungsstarkes und ausgesprochen engagiertes Werk geschaffen. Die Vielfalt ihrer Formen resultiert aus der Vielfalt ihrer Themen. Churchill greift gesellschaftliche, humane, wissenschaftliche und politische Fragestellungen auf … In der großen Tradition englischsprachiger Literatur schrieb sie scharf exponierte Dialoge genauso wie lautmalerische Textflächen. Ihre Stücke haben surreale aber auch realistische Züge … Mit ihrem formal und inhaltlich anspruchsvollen Werk forderte Churchill Kritik und Publikum immer wieder heraus. Caryl Churchill ist eine der größten lebenden Dramatikerinnen. Ihr Werk ist bekannt, aber nicht berühmt und wird nur noch selten gespielt. Zeit für eine Neubewertung und Neubetrachtung.»
Hier geht es zur gesamten Jury-Begründung.
Der Jury gehörten 2022 an: Barbara Engelhardt (Intendantin Theater Maillon, Straßburg), Peter Kümmel (Theaterkritiker und Redakteur im Feuilleton der Wochenzeitung Die Zeit), Peter Michalzik (Autor, Juryvorsitzender), Petra Olschowski (Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst BadenWürttemberg) und Thomas Ostermeier (Regisseur und Künstlerischer Leiter der Schaubühne Berlin).
Erster Preisträger im Jahr 2020 war der in Frankreich lebende Dramatiker, Regisseur, Schauspieler und Theaterleiter Wajdi Mouawad. Neben dem Hauptpreis verleiht das Schauspiel Stuttgart zudem den Europäischen Nachwuchsdramatiker:innen Preis, der mit 25.000 Euro dotiert ist und in diesem Jahr an die ukrainische Dramatikerin Lena Lagushonkova geht. 2020 erhielt ihn Jasmine Lee-Jones für ihr Stück Sieben Wege, Kylie Jenner zu töten.
Die Verleihung des Europäischen Dramatiker:innen Preises 2022 und des Europäischen Nachwuchsdramatiker:innen Preises 2022 findet am Wochenende 18. bis 20. November 2022 im Schauspielhaus der Stuttgarter Staatstheater statt.