Siegfrieds Erben
Siegfrieds Erben

Siegfrieds Erben

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Besetzung

variabel, mind. 5D / 7H

Feridun Zaimoglu und Günter Senkel haben das Unmögliche gewagt und eine Fortsetzung der Nibelungensage geschrieben. Ihr Stück setzt ein, wo bisherige Bearbeitungen der Geschichte enden: am Tag nach dem Blutbad am Hof des Hunnenkönigs Etzel. Kriemhild, Hagen und die Burgunder sind tot, und Etzel, dessen Sohn ebenfalls starb, reist nach Worms, wo er Anspruch auf den Thron und den Nibelungenschatz erhebt. Sein Verlangen stößt jedoch auf Widerstand, da auch Siegmund und Sieglinde, die Eltern des ermordeten Siegfrieds, den Schatz fordern. Ein Machtkampf beginnt, nicht nur um Gold und die Vorherrschaft in einem einstmals großen Reich, sondern gestritten wird genauso um verschiedene Kulturen, um Religion und die Frage, was am Ende eines einflussreichen Lebens übrigbleibt. Es sind die Männer, die sich hier bekriegen, doch letztlich entscheiden die Frauen über das Schicksal der Könige: Brunhild, die in Worms geblieben ist, die alte Königsmutter Ute und Swanhild, Siegfrieds junge Witwe, in der das Erbe des Drachentöters weiterlebt.

«Das Sequel zum Mythos als düsteres Cinemascope-Theater … Siegfrieds Erben enthält viele Parallelen zum Originalstoff. Das ist von Zaimoglu und Senkel klug gedacht, und auch ihre Sprache kann überzeugen, der teils hohe Hunnen-Ton im Kontrast zum rüderen Burgunder-Deutsch.» (Süddeutsche Zeitung) «Das Stück zeigt, wie eine Hochkultur durch eigene Schuld ihr Ende heraufbeschwört … Die toxische Erinnerung an Erniedrigung und Verrat setzt bei den Hinterbliebenen abermals eine Spirale maßloser Racheakte in Gang.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung) «Ein so spannendes Spektakel wurde selten (noch nie?) geboten bei den Nibelungen-Festspielen … Siegfrieds Erben ist so aufregend wie 24.» (Frankfurter Rundschau)

Uraufführung
20.07.2018 Nibelungen-Festspiele Worms (Regie: Roger Vontobel)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.