Die Domäne

Die Domäne

(Nom de domaine)

Besetzung

1D / 2H / ein Kind

Pornographie und Gewalt im Internet – der Schrecken aller Eltern. Als die Mutter erfährt, dass ihr 16 jähriger Sohn angeblich Nachbarskinder in brutale Online-Spiele einführt, setzt sie sich sofort aufgeschreckt an den Computer. Ihr Mann schließt sich im Büro ein und stattet der angeblichen Porno-Seite ebenfalls einen Besuch ab – allerdings treibt ihn eher erotische Neugier als elterliche Besorgnis. Gleichzeitig schwänzt der Sohn die Schule und geht ebenfalls online. Aber statt wie erwartet inmitten von Sex und Perversion zu landen, klicken sich die erstaunten Eltern in eine streng religiöse Dorfgemeinschaft des 19. Jahrhunderts. Mutter, Vater und Sohn, die im echten Leben seit dem Unfalltod der kleinen Tochter kaum noch miteinander sprechen, treffen sich in der „Domäne“ als archaische Kleinfamilie am hölzernen Küchentisch. Hier gibt es klare Regeln zu befolgen, gute Taten werden belohnt, schlechte bestraft – fast heilsam für eine zerfallende und verstörte Familie, wie sie es sind. Doch die Erleichterung der Mutter hält nicht lange an. Auch in dieser Familie gibt es eine Tochter: ein böses kleines Mädchen, das gezüchtigt werden muss, damit Punkte gesammelt werden. Um ihr Kind diesmal retten zu können, muss die Mutter gegen alle Vorschriften der Domäne verstoßen. Gefangen in der düsteren Parallelwelt des Spiels, brechen sich Schuld, Trauer und Wut der drei Spieler endlich Bahn.

Die Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel wurde im Auftrag des Saarländischen Rundfunks erstellt. Das Stück wurde beim Festival Frankophoner Gegenwartsdramatik Primeurs in einer Lesung präsentiert.

Uraufführung
16.10.2012 Théâtre de Quat'Sous, Montréal (Regie: Olivier Choinière)

Deutschsprachige Erstaufführung
23.09.2018 Theater Regensburg (Regie: Christina Gegenbauer)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.