Helmut Kohl läuft durch Bonn

Helmut Kohl läuft durch Bonn

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Besetzung

variabel

Dieser Text ist ein wahrer Parforceritt durch die besten Jahre der BRD. Nichts bleibt uns erspart, vieles hatten wir längst verdrängt. Zum Beispiel wie der gerissene Kohl den Streber Schmidt im Kanzlerduell übers Ohr haute, wie der Postminister die schlechten Nachrichten noch selbst überbrachte und wie sich schließlich die drei Söhne Helmuts um das Erbe stritten, das Reich auseinanderrissen und den alten König in die Wüste schickten. Aber unsere Erinnerung kehrt schnell zurück. Genauso hat es sich angefühlt, unter der Herrschaft des letzten Regierungschefs mit ganz ungebrochenem Welt-, Europa- und Selbstverständnis. Neben den Spitzenpolitikern aus Bonns Blütezeit treten auch die französische Ehefrau Hannelore, die adelige Mutter Kohls und die beste Putzfrau Bonns (völlig überqualifiziert und hellsichtig) auf. Nur ein Spielverderber wird einzelne Fakten korrigieren wollen. Alle anderen erkennen tatsächlich die Mechanismen patriarchaler Demokratie, väterlicher Herrschaft ohne Wenn und Aber - sie erkennen, wie es wirklich war in der guten alten BRD. "Noch ein geglücktes Beispiel klug-verquerer Dramatik: Die "Kohl"-Farce wirft als kalauerwütige King Lear-Variation ein paar grelle Schlaglichter auf die Regentschaft des Einheits-Kanzlers. Auf 16 schwarze Jahre also. Und tatsächlich: selbst über die kann man lachen.» (Der Tagesspiegel)

Uraufführung
18.12.2013 Theater Bonn (Regie: Markus Heinzelmann)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.