Jonas Jagow

Jonas Jagow

English
Besetzung

variabel, mindestens 4 Darsteller:innen

Jonas Jagow, „jung und schlecht gelaunt“, würde eigentlich gerne das ganze Universum auslöschen, aber „das Universum ist viel zu groß, es zu zerstören ist im Moment zu schwierig, heute zerstöre ich Berlin“. Doch Berlin zeigt sich widerständiger als erwartet und feiert fröhliche Urständ, während der wütende Protagonist in schnellen Schnitten durch die Stadt wirbelt – oder gewirbelt wird. Im Nachtbus nach Wedding kommt es zu teuflischen Begegnungen, in Lichtenberg gibt es Peking-Ente, und im Bett der Königin von Tempelhof werden Beziehungsgespräche geführt, im unterirdischen Technoclub „Der Maulwurf“ treffen Touristen auf Galeristen, Chöre von Ober- und Unterbürgermeistern treten auf, und der Rosenthaler Platz meldet sich mal wieder zu Wort. Am Ende konnte selbst ein Asteroid der Stadt nichts anhaben, und der Protagonist will nur noch „raus hier“.

In stetigem Stilwechsel zwischen Schmierenkomödie, Heldenepos und expressionistischem Großgemälde stellt sich der Text einem Moloch, der einfach nicht totzukriegen ist. Doch wohin mit der Wut auf diese Gesellschaft, wenn das Chaos, das uns umgibt, kaum in eine einheitliche Beschreibung zu bannen ist? Michel Decar begegnet dieser Aufgabe mit einem Stück voll überbordender Phantasie, Lust an der Übertreibung und einem dadaistischen Gespür für Humor.

Uraufführung
16.03.2013, Maxim Gorki Theater, Berlin (Regie: Jan Gehler)

Förderpreis für neue Dramatik des Stückemarkts im Rahmen des Theatertreffens 2012

Französisch

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.