Besser wissen

Besser wissen

(The Knowledge)

Junges Theater

Deutsch von Karen Witthuhn

Besetzung

3D / 4H

Die junge Lehrerin Zoe tritt ihr Referendariat an – in einer Klasse mit Schülern, die längst von der Schule geflogen wären, würde das dem Schulleiter nicht die Statistik versauen. Versager in jedem Lehrfach, Meister darin, wunde Punkte aufzuspüren: Karris, Sal, Daniel und Mickey sind nur zu viert, aber, wie Zoes Vorgesetzter Harry anmerkt: „Die Reiter der Apokalypse waren auch nur zu viert“. Zoe müht sich redlich, aber sie ist jung, weiblich, unerfahren: nicht gerade ideale Voraussetzungen, um sich bei Schülern und Kollegen Respekt zu verschaffen. Denn wie Zoe bald feststellt, hören die Revierkämpfe um Sex, Macht und Anerkennung im Lehrerzimmer nicht auf. Ihr Kollege und Mentor Maz ist so attraktiv wie abgebrüht und einer Affäre niemals abgeneigt. Und Harry ist fast jedes Mittel recht, um den Ruf der Schule nicht völlig den Bach runtergehen zu lassen. Gerade als Zoe beginnt, beim täglichen Kampf im Klassenraum die Oberhand zu behalten, geschieht etwas, das ihre gesamte weitere Karriere in Gefahr bringt – und Zoe muss sich entscheiden, wie viel und vor allem wen sie opfern will, um ihren Hals zu retten.

Mit „beunruhigender Eindringlichkeit und beißendem Humor“ (The Independent) hat John Donnelly, der selbst lange an öffentlichen Schulen in England unterrichtete, ein Stück geschrieben, das weder in das Lamentieren über bildungs- und erziehungsresistente Schüler einstimmt noch ihre Lehrer denunziert. „Donnellys Verdienst ist es, zu zeigen, wie Lehrer von ihrem Umfeld beeinflusst sind … Weit entfernt davon, sie pauschal abzuurteilen, verweist Donnelly darauf, dass in einer unzulänglichen Welt, in der Lehrer gleichzeitig Ersatzeltern und Sozialarbeiter sein müssen, Verhaltensanforderungen kaum zu erfüllen sind.“ (The Guardian) Besser wissen ist „kein Stück zur Lage der Nation, das ideologische Messer zur Bildungsmisere wetzt … Immer wenn man zu wissen glaubt, worauf Donnelly hinauswill, bringt er etwas Neues ins Spiel“ (Financial Times). „Ernüchternd und äußerst unterhaltsam … was zunächst wie ein Themenstück wirken mag, entpuppt sich auf der Bühne als schrecklich glaubhaftes, bitter komisches menschliches Drama.“ (The Times)

Uraufführung
27.01.2011 Bush Theatre, London (Regie: Charlotte Gwinner)

Deutschsprachige Erstaufführung
14.12.2012 Staatstheater Nürnberg (Regie: Johannes von Matuschka)

Die Aufführungsrechte für Amateur- und Schultheater stehen leider nicht zur Verfügung.